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Neue Kraft mit der Nachbarschaft
So funktioniert die dezentrale Energiewende
Neue Kraft mit der Nachbarschaft
So funktioniert die dezentrale Energiewende
Die Energiewende ist näher als du denkst. Und du bist wahrscheinlich hier, weil du ein Teil davon sein möchtest! Was kannst du tun? Was passiert bereits und was muss sich noch verändern? Der Wandel zu einer stabilen und guten Zukunft beginnt jetzt - wie das aussehen kann, erfährst du hier. Mach mit und gestalte die Welt von morgen!
Dezentralität
Bei einem dezentralen Energiesystem wird die Energie in der Nähe der Menschen erzeugt, die sie auch verbrauchen. Basierend auf erneuerbarer Energie gestalten Privatpersonen, Organisationen und Unternehmen unsere Energieversorgung - zum Beispiel mit Solaranlagen auf ihren Dächern. Dabei werden Wärme, Strom und Mobilität zusammengedacht.
Erzeugung
Verteilung
Ausgleich
Nachbarschaftliche Verbraucherinnen-Erzeuger-Gemeinschaften betreiben eigene Anlagen für erneuerbare Energien.
Verbrauchszentren wie Städte oder Industriegebiete sind auf Energie aus dem regionalen Umland angewiesen.
Überschüssige oder gespeicherte Energie wird überregional gehandelt. So können Engpässe ausgeglichen werden.
Dezentralität im Alltag
Reise mit uns ins Jahr 2030. In eine Welt, in der die dezentrale Energieversorgung aus 100 Prozent erneuerbaren Energien zum gesellschaftlichen Alltag gehört wie der örtliche Sportverein oder der Supermarkt.
Die Prosumer-Gemeinschaft
Zusammenschluss
80 Prozent der Einwohnerinnen Sonnhausens sind Prosumer und bilden zusammen die Sonnhausener Energiegenossenschaft. Sie haben es sich zur Aufgabe gemacht, die Dächer ihrer Stadt mit Photovoltaik auszustatten und auch den Wind in heimische und saubere Energie zu verwandeln. Gegen einen festen Jahresbeitrag bekommen die Sonnhausener Prosumer im Normalfall das ganze Jahr günstig Strom aus den eigenen Anlagen der Genossenschaft geliefert. Normalerweise gibt es auch mehr Energie, als die Mitglieder benötigen.
Stromverkauf an Nachbargemeinden
Gibt es mehr Strom, als gebraucht wird, treten flexible Verträge in Kraft, die die Genossenschaft mit Verbraucherinnen außerhalb ihres Gebietes unterhält. Vorrangig werden Mitglieder von Partnergenossenschaften beliefert. Mit zwei Nachbargemeinden hat sich Aylins Genossenschaft zur Verbraucher-Erzeugerinnen-Gemeinschaft Ombach (VEGO) zusammengeschlossen. Doch auch der Verbrauch der VEGO ist häufig geringer als die zur Verfügung stehende Energie.
Aylin wohnt im südbadischen Sonnhausen im Schwarzwald und ist Prosumer. Prosumer – das sind Frauen oder Männer, die ihren eigenen Strom selbst erzeugen und überschüssigen Strom anderen Verbraucherinnen zur Verfügung stellen.
Expertise
Mit Aylin konnte die Energiegenossenschaft eine echte Expertin gewinnen. Sie hat bei
einem Stadtwerk den dualen „Bachelor Renewable Energy Management“ gemacht und dort auch einige Jahre gearbeitet. Zusätzlich hat sie sich zum Thema „Digitale Energiemärkte“ weitergebildet.
Aylin managt
So ist es auch heute, am 14. Oktober 2030 gegen 10 Uhr. Jetzt ist Aylin gefragt. Soll der Energieüberschuss genutzt werden, um die Speicher der VEGO voll zu machen oder um Strom an Kundinnen aus dem weiteren Umland zu liefern?
Jetzt kann sie zeigen,
was sie kann
Ein Algorithmus schlägt Aylin die
für heute beste Entscheidung vor:
Den Überschussstrom in den nächsten Stunden nach Lörrach verkaufen!
Aylin denkt über den Vorschlag nach und bestätigt diesen schließlich auf ihrem Smartphone-Display. Ein letzter Check durch einen richtigen Menschen hat sich trotz aller künstlicher Intelligenz als sinnvoll erwiesen.
Letzter Check vor der Entscheidung …
Auch wenn der Algorithmus mit sämtlichen Daten über Wetter und Verbrauchsprognosen gefüttert ist, gibt es umgekehrt immer wieder Ereignisse, über die Aylin Bescheid weiß, die der künstlichen Intelligenz aber verborgen bleiben.
Der Algorithmus ist nicht allwissend
Wie vor einem Jahr: Viele Sonnhausener brauchten abends geladene Elektroautos für einen Ausflug. Das hatte die künstliche Intelligenz nicht bedacht. Heute bemerkt Aylin keinen Fehler und so gibt sie die Stromlieferung frei.
Auch die Kunden in Lörrach verfügen über Verträge mit einer Vielzahl unterschiedlicher Lieferantinnen. Eine auf die individuellen Präferenzen abgestimmte Merit Order bringt diese immer wieder in die richtige Reihenfolge.
Was ist Merit Order?
So bezeichnet man die Einsatzreihenfolge der Kraftwerke. Diese wird durch die variablen Kosten der Stromerzeugung bestimmt.
Dabei geht es vor allem um die Kriterien Lokalität und Preis: je lokaler, umso besser. Und auch oft: umso billiger. Entscheidend ist dafür weniger der Preis für die eigentliche Elektrizität, sondern die Entgelte, die für die Benutzung der öffentlichen Netze anfallen. Das hängt von der jeweiligen Netzauslastung ab, aber allgemein gilt: Die Netzentgelte sind umso niedriger, je näher Erzeugung und Verbrauch beieinander liegen.
Trotzdem macht es gerade für Menschen in Städten Sinn, bei vielen Energielieferantinnen – dazu gehören Einzelpersonen, die eine Anlage betreiben, andere Städte, ebenso wie Genossenschaften oder auch Stadtwerke – unter Vertrag zu sein. Denn so ist eine verlässliche Energieversorgung mehrfach gesichert. Und das ganz ohne administrativen Aufwand für die Stromkunden.
Stadt-Land-Stromfluss
Der 14. Oktober war der 90. Tag in diesem Jahr, an dem der gesamte Energiebedarf in Sonnhausen zu 100 Prozent mit dem eigenen Öko-Strom gedeckt wurde. Dazu noch die Lieferungen nach Lörrach – das ist gelebter Klimaschutz in Verbindung mit regionaler Wertschöpfung!
Ein neuer Rekord!
Aylin liebt ihren Halbtagsjob bei der Genossenschaft. Sie findet es super, ihre direkte Umwelt zu gestalten und Einfluss zu nehmen. Sie ist fasziniert von den Zusammenhängen zwischen dem Handeln ihrer Genossenschaft, dem konkreten Output in Form von Strom und den Verbindungen zu anderen Energiedienstleistern.
Doch am nächsten Morgen ...
Nebel über Sonnhausen! Ein kurzer Blick auf ihr Smartphone verrät: In den Nachbargemeinden sieht es nicht anders aus. Die gesamte VEGO wird auf Stromlieferungen von außen angewiesen sein. Hierfür hat die Gemeinschaft Hunderte von Verträgen geschlossen.
Come on Aylin
Ganz ähnlich wie im Falle der Lörracher Stromkundinnen berechnet nun der Rechner der VEGO die Merit Order und führt entsprechende Kaufgebote gleich aus. Aylins Aufgabe besteht darin, zu überprüfen, ob alles Hand und Fuß hat.
Frischer Wind
Im Elsass weht frischer Wind und es gibt keine Netzrestriktionen, dafür günstige Preise. Mehrere Windparks, mit denen die VEGO Verträge unterhält, können den am frühen Morgen ohnehin geringen Verbrauch leicht decken.
Angebot und Nachfrage
Doch nun erwacht das Leben im Großraum Stuttgart und der Preis steigt aufgrund der höheren Nachfrage nach dem Windstrom aus dem Elsass. Dazu herrscht auch in anderen Regionen Süddeutschlands eine ähnliche Wetterlage wie im Südschwarzwald, sodass auch die auf Windstrom aus dem Elsass angewiesen sind.
Ein sicheres Netz
Die Folge ist nicht nur, dass der Strom teurer wird, sondern auch, dass die Netzentgelte steigen, weil die Netzkapazitäten immer knapper werden. Doch auch dafür sind Aylin und ihre Mitstreiter dank der abgeschlossenen Verträge gewappnet.
Ein Netzausbau ist nicht nötig. Für die Dezentralität können die bereits bestehenden Netze genutzt werden. Das bedeutet: weniger Ressourcenverbrauch!
Grüne Energie
ohne Ende
Die Energiewerke betreiben Batteriespeicher und Elektrolyseure, wo in Zeiten eines großen Stromangebots überschüssiger Windstrom für die Speicherung in Batteriespeichern und die Herstellung von Wasserstoff und Methan genutzt wird. Falls die Energiespeicher leer sind, können die Energiewerke mit diesem grünen Gas zahlreiche Blockheizkraftwerke betreiben. Davon stehen genug im Gebiet der VEGO, sodass ihre Mitglieder den ganzen Tag mit erneuerbarer Energie versorgt werden können.
Mensch vs. Maschine
Der Computer ist bereit, die entsprechende Order auszuführen, doch diesmal korrigiert Aylin eine seiner Vorschläge. Denn Aylin weiß, dass sich die recht teure Investition für die Energiewerke nur lohnt, wenn die Blockheizkraftwerke eine gewisse Zeit laufen.
Am nächsten Morgen scheint die Sonne wieder und alles geht seinen gewohnten Gang. Der Vorstand der VEGO ist begeistert, wie Aylin die Situation gemeistert hat. Doch sie weiß: Auf das Neben- und Übereinander von unterschiedlichen Verträgen ist Verlass. Denn die VEGO ist in ein enges Netz an Lieferbeziehungen eingeflochten, das den Menschen im Schwarzwald – wie auch sonst überall in der Republik – ein Höchstmaß an Sicherheit bietet.
Für dich und
das Klima
Na, was denkst du? Dezentralität ist doch gar nicht kompliziert und bringt nur Vorteile. Und das Beste ist: Du musst nicht bis 2030 warten, sondern kannst sofort aktiv werden!

Zum Beispiel kannst du diese Petition unterstützen, damit wir ein Recht auf solare Eigenversorgung bekommen und somit unser Klima schützen:
Lust, die Energiewende mitzugestalten? Unter dem Motto #kannstduauch zeigen wir die vielfältigen Möglichkeiten auf, sich an der Energiewende zu beteiligen. Lass dich inspirieren und mach mit!
#kannstduauch
Willst du mehr dazu erfahren, wie unsere Vision Wirklichkeit werden kann? Unsere Studien zeigen die Vorteile einer dezentralen Energiewende, welche alten Denkmuster ihr in der heutigen Energiepolitik noch entgegen stehen und wie neue Konzepte in die heutige Regulatorik eingebettet werden können.
Studien